Verlassene Friedhöfe – unerwünschtes KulturErbe

Überall gibt es verlassene Friedhöfe. In Warschau war der jüdische Friedhof in Praga jahrzehntelang verlassen und stark vernachlässigt. In Giersdorf – ein lutherischer Friedhof aus dem frühen 19. Jahrhundert, direkt neben dem Tempel der Kunst und des Lichts: der Perle. Es gibt niemanden, der an diesen Orten das Kerzenlicht anzündet oder den Müll beseitigt, den die weniger zivilisierten Vertreter unserer Spezies hinterlassen. Müssen diese alten Gedenkstätten verschwinden?

Aus der Sicht einer religiösen oder einfach spirituellen Person muss man weder ein Verwandter noch ein Landsmann der begrabenen Person sein, um die Grabstätte zu respektieren.

Aus der Sicht einer Person, die mehr Wert auf Ästhetik als auf Spiritualität legt, ist es ein Verbrechen, alte Friedhöfe zu zerstören oder der Gnade zu überlassen – Orte, an denen anstelle des heutigen, mit Plastik übersäten Terrazzo die Grabarchitektur vorherrscht.

Warum gibt es auf schönen, alten Friedhöfen immer noch so viel verschwindendes und unerwünschtes Erbe? Auch wenn ein Ort jahrelang verlassen war, lohnt es sich vielleicht, ihn zu pflegen? Gibt es Orte der Kultur, die friedlicher sind und die zum philosophischen Nachdenken anregen als Friedhöfe?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert